19. November 2025
Käs‘-Study: Weinpresse für Steirerkäse
Was macht eine WOTTLE Weinpresse in der Obersteirischen Molkerei? Ganz einfach: Sie presst Topfen-Molke-Gemisch! Erforderlich waren dafür jedoch einige technische Adaptionen, die speziell für diesen Use-Case umgesetzt wurden. Das Ergebnis belegt das Potenzial der WOTTLE Pressentechnologie auch für andere Einsatzbereiche.
„Das Auspressen vom Topfen-Molkegemisch erforderte immer schon einigen manuellen Einsatz“, erklärt Siegfried Bärnthaler, Betriebsleiter der Obersteirischen Molkerei in Knittelfeld seine Motivation, eine Alternative zur herkömmlichen, hydraulischen Presstechnik zu suchen. Denn bislang war das aus Magermilch mittels Wärme und Bakterienkulturen gewonnene Bruchmolke-Gemisch in einer Wanne zu Topfen gepresst worden. „Dabei wird die Masse nach jedem Pressvorgang per Hand umgedreht und neuerlich gepresst, bis die benötigte Trockenmaße von 50% erreicht ist.“ Ein personal- und zeitintensiver Vorgang in der Herstellung des bekannten Produkts Steirerkäse, der nun deutlich effizienter geworden ist.
Am Anfang stand die Frage
In der Vergangenheit hatte die Molkerei bereits Versuche mit Obstpressen durchgeführt, die Ergebnisse waren jedoch aufgrund zu hoher Restfeuchte unbefriedigend. Eine Online-Recherche führte Bärnthaler auf die Spur zu WOTTLE: „Also habe ich mal angefragt, ob in einer Weinpresse auch Topfen-Molkegemisch entsaftet werden kann.“ Klingt seltsam? Nicht für Ing. Thomas Fischer, den diese Frage als technischer Verkäufer bei WOTTLE erreichte: „Beim Weinpressen verbleiben die Abfälle im Presskörper. Das Produkt, also der Traubensaft, tropft unten raus in die Wanne. Also genau andersherum.“ Das war allerdings nur die augenscheinlichste Besonderheit, denn: „In unseren ersten Versuchen mit einer 500er Presse vor Ort stellte sich sofort heraus, dass auch die Siebe anders konstruiert werden mussten.“
Eigens entwickeltes Molke-Sieb
Während die Siebe der WOTTLE Weinpressen geschlitzt sind, erschien für den gewünschten Einsatz das Lochmuster ideal – offen war allerdings die Dimension. „In gemeinsamen Versuchen näherten wir uns dem idealen Loch-Durchmesser von 1,5mm“, erklärt Bärnthaler die erwünschten Effekte: „Entscheidend ist einerseits, dass die Käsepartikel weitestgehend im Topfen verbleiben, statt mit der Molke abzulaufen. Andererseits sollen die Siebe auch nicht verstopfen oder Rückstände hinter den Sieben verbleiben.“ Nach nur wenigen Tests wurden diese Ziele erreicht, sodass im nächsten Schritt die benötigte Größenklasse festgelegt werden konnte. „Aktuell verarbeiten wir 12.000 Liter Rohmasse zu 1.200 Kilo Topfen – pro Tag“, fasst Bärnthaler die Entscheidungsgrundlage für eine 7500er Presse zusammen. „Damit zündeten wir aber erst die zweite Stufe unserer Entwicklungsarbeit.“
Großes Thema Hygienestandards
In der Lebensmittelindustrie sind Cleaning-in-Place-Systeme (CIP) üblich. „Nach jedem Pressdurchlauf muss im Presskörper eine Reinigung mit einer Sprühdüse durchgeführt werden“, schildert Bärnthaler das Szenario, für das eine Lösung gefunden werden musste. „Der Zugang war durch die Zentralbefüllung gegeben. Was fehlte, war die Kommunikation unserer Steuerung mit dem CIP-System, damit der Presskorb bei der Reinigung in der vorgegebenen Position verharrt“, beschreibt Fischer die Antwort. Die Lebensmittelhygienestandards erforderten aber noch weitergehende Änderungen: „Auch die Befestigung der Membran im Presskorb musste angepasst werden, um die Bildung von Bakterienherden zu verhindern.“ Immerhin steht die Membran, die sich durch Druckluft aufbläht, in direktem Kontakt zur Molke. „Die Befestigung wurde also hinter die Membran verlegt. Das machte eine zusätzliche Öffnung erforderlich, um zu Servicezwecken den Zugriff von außen zu ermöglichen. Ebenso musste der Zuschnitt des Membranmaterials entsprechend angepasst werden.“
Überzeugende Ergebnisse
Nach rund einjähriger Entwicklungsdauer und ersten Wochen im Echtbetrieb zeigt sich Bärnthaler zufrieden. Das anvisierte Ziel der Effizienzsteigerung wurde erreicht: „Wir sparen neben 3 manuellen Eingriffen auch noch Zeit – rund 90 Minuten pro Pressvorgang, der noch dazu völlig autonom abläuft.“ Durch die Entwicklungspartnerschaft mit WOTTLE gewann das eigene Instandhaltungsteam außerdem notwendige technische Kenntnisse. „Im ganzjährigen Betrieb unabhängig zu sein, war uns sehr wichtig!“ Zu guter Letzt begeistert aber auch die Qualität des Produktes: „Die stufenweise Einstellung von Pressdruck und Presszeiten führt zu einer viel homogeneren Topfenmasse als früher – man darf gespannt sein, wie sich das auf unseren Steirerkäse auswirkt.“ Alles in allem also eine gelungene Käs‘-Study!
7. Mai 2025
Wottle bleibt Partner für Winzer
Die Investorengruppe Pure Investments begleitet als neue Mehrheitsgesellschafterin mit ihren Restrukturierungsprofis die weitere Neuausrichtung von Wottle. Thomas Pleli wird zusätzlicher Geschäftsführer.
„Österreichischer Wein ist etwas Besonderes – so wie Wottle“, erklärt Nikolaus Kretz, Geschäftsführender Partner von Pure Investments, das Engagement der österreichischen Investorengruppe. „Als Partner der Winzer entwickelt Wottle innovative Pressen mit exzellenter Technik und regionalem Service. Das wird mit uns als langfristigem Partner so bleiben!“
Wottle wieder auf Kurs
„Ein wesentlicher Schritt ist der Fokus auf die Kernkompetenz der Weinpressen“, analysiert Restrukturierungsspezialist Thomas Pleli. „In den hochwertigen Pressen sehen wir auch die wirtschaftliche Basis für die Zukunft von Wottle.“ Damit sichert man auch künftige Innovationen für die im Wettbewerb stehenden Winzer.
Pressenkompetenz auch für andere Märkten nutzen
Den auf die jeweilige Traubensorte und Reifegrad abgestimmten Pressvorgang sieht Pleli als Sprungbrett in andere Märkte: „Diese Pressentechnologie-Kompetenz ist auch in anderen Bereichen interessant.“ Der Maschinenbauspezialist denkt dabei sogar an Molkereien: „Allfällige Anpassungen können effizient umgesetzt werden.“ Damit sieht Wottle einer gesicherten Zukunft entgegen.

Meldung aus 2024
Austria Vin Award
Wir sind außerordentlich stolz darauf, den Austro Vin Award 2024 in der Kategorie Kellereitechnik für unsere „Smarte pneumatische Weinpresse TPG/TPGN“ erhalten zu haben. Diese Auszeichnung ehrt nicht nur unsere Innovation, sondern auch das Engagement unseres gesamten Teams für Spitzenleistungen in der Kellereitechnik.
Unsere intelligente pneumatische Weinpresse TPG/TPGN wurde speziell dafür entwickelt, den Weinherstellungsprozess auf ein neues Niveau zu heben. Mit einem geschlossenen Presssystem, das internetfähig ist, ermöglichen wir nicht nur eine Cloud-Anbindung, sondern auch die Möglichkeit der Fernwartung. Während des Pressvorgangs werden automatisch Feuchtigkeit, Temperatur und pH-Wert gemessen, und die gewonnenen Daten werden gespeichert und Statusmeldungen direkt auf das Handy gesendet.
Besondere Effizienz und Vielseitigkeit
Ein besonderes Highlight ist unser eigens entwickelter Algorithmus, der die Positionierungsgenauigkeit während des Betriebs optimiert. Diese innovative Funktion, in Kombination mit der Möglichkeit der Most-Fraktionierung abhängig von pH-Wert oder Mostdruck, macht unsere Weinpresse nicht nur effizienter, sondern auch vielseitiger.
Die automatische Steuerung von Schrägsitzventilen oder nachfolgenden Förderpumpen trägt weiterhin zur Rationalisierung des Prozesses bei. Wir haben auch an die Praktikabilität gedacht, indem wir verschiebbare Spritzbleche und die Wottle-Zentralspange integriert haben, um eine einfache Reinigung zu gewährleisten.
Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Anerkennung unserer Bemühungen, sondern auch eine Bestätigung dafür, dass wir mit unserer smarten pneumatischen Weinpresse einen Beitrag zur Innovation in der Kellereitechnik leisten. Wir sind fest entschlossen, weiterhin Spitzenprodukte zu entwickeln, die die Bedürfnisse der Winzer erfüllen.

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